Marc Ribot ist wohl einer der weniger bekannten Gitarrenvirtuosen unserer Zeit. Er spielte u.a. in den Bands von Tom Waits und Elvis Costello, versuchte sich an kubanisch insprierter Gitarrenmusik und etlichen Jazzprojekten. Ganz besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Jazztrio Lucien Dubuis. Ultime Cosmos ist eine wahre Achterbahnfahrt zwischen dem Gitarrenspiel Ribots, einem heiser krächzendem Blasinstrument (vorrangig Saxophon) und der treibenden Rhytmussektion. 2008 erschien mit Party Intellectuals die erste Kooperation mit Ches Smith (Schlagzeug) und Shahzad Ismaily (Bass) unter dem Namen Ceramic Dog. Und der Name das Albums ist Programm. Den Anfang macht eine vollkommen, im positiven Sinne, entstelle Coverversion von „Break on Through“ der Doors. Die anderen Songs vereinen Dance, Funk, Soul, Jazz und (Hard)Rock zu einer einzigartigen Symbiose: oft tanzbar, mal ruhig und entspannend, aber nie langweilig.
Vor wenigen Wochen ist nun mit Your Turn das zweite Werk von Ceramic Dog auf den Markt gekommen. Der erste, lediglich flüchte Eindruck: um einiges geradliniger als das Vorgänger. Hier regiert vor allem der raue Rocksong, so transformiert hier selbst Brubecks „Take Five“ zu einem freejazzigen Gitarrensong. Als Song des Tages muss das recht straighte „Masters of the Internet“ herhalten. Agressiv kommt er daher, doch nicht ohne Grund, so behandelt der Song doch das strittige Thema der illegalen Downloads.